Zentrum Sonne

Klara Steiner feiert in der Sonne ihren 100. Geburtstag

Piekfein herausgeputzt, mit perfekter Frisur, roten Lippen und Fingernägeln und bei bester Laune genoss Klara Steiner am 11. Februar 2024 im Zentrum Sonne in Räterschen ihren 100. Geburtstag. Familienangehörige sowie die Elgger Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli und Elisabeth Gantenbein von der Pro Senectute mitsamt dem Team der Zentrum Sonne feierten den ehrwürdigen Geburtstag mit der rüstigen Jubilarin.

Klara Steiner führte einst mit ihrem Mann Otto zusammen einen renommierten Coiffeursalon in Elgg. Schon damals legte sie grossen Wert auf ein gepflegtes Äusseres, war natürlich immer top frisiert, schön geschminkt und trug hohe Absätze im Salon. Auch heute noch ist der 100-Jährigen die äussere Erscheinung sehr wichtig! Zwar hat auch sie unterdessen den einen oder anderen «Rumpf», wie sie ihre Falten liebevoll nennt. Aber wer hat das schon nicht in diesem hohen Alter?

Klara Steiner ist zweifache Mutter und unterdessen schon Grossmutter und Urgrossmutter. Das Kochen steckt ihr immer noch in den Genen. Wenn’s im Zentrum Sonne darum geht, das Mittagessen zuzubereiten, steht sie immer zuvorderst und legt gerne Hand an beim Gemüserüsten.

Lebhaft in Erinnerung ist ihr die Zeit aus dem Coiffeursalon, auf die sie voller Stolz zurückblickt. «Es war eine schöne Zeit!», sagt sie strahlend. Während ihr Mann Otto Steiner für die Herren da war, betreute Klara Steiner die Frauenkundschaft. «Wir hatten Arbeit genug!», sagt sie. Die Arbeitstage waren lang. «An Samstagen hatten wir jeweils von 8 bis 21 Uhr offen. Und danach musste ich zuhause noch das Abendessen kochen.

«Ab und zu hatten wir auch Soldaten im Salon», erinnert sie sich zurück. «Es kam auch vor, dass ich ihnen zwischendurch mal einen Knopf an der Uniform wieder annähen musste. – Madame, bitte, bitte! – Aber sie waren alle sehr nett und anständig.» Dabei war es damals so, dass man den Coiffeur ohne Termin besuchte. «An unserem Türrahmen hingen Täfelchen mit Ziffern», erinnert sich die Jubilarin zurück. Ähnlich wie heute am Postschalter nahmen die Leute ein Täfelchen und warteten im Restaurant «Ochsen» nebenan, bis sie an der Reihe waren.

Vom Zweiten Weltkrieg hätten sie glücklicherweise trotz Soldaten nicht viel mitbekommen. Höchstens hinter dem Bodensee sei ab und zu mal eine Bombe runtergefallen.

Liebend gerne frönte das Paar in seiner knapp bemessenen Freizeit seinem Hobby, dem Wandern, wobei die beiden ihre Ferien jahrzehntelang in den österreichischen Bergen verbrachten. Auch um den Zürichsee sei Klara Steiner mal geradelt. Gerne genoss sie auch Musik und ein abendliches Bad in der Badi Elgg. Die schön gerahmten Gobelins mit Blumenmotiven an ihrer Wand hätte ihr Mann gestickt und einige davon einst auch im Coiffeursalon ausgehängt und verkauft.

Den Ausflug mit ihrer Mitbewohnerin Margrit Schwarzenbacher und dem Sonne-Team ins Restaurant «Eintracht» in Elgg habe sie sehr genossen. Er fiel just mit dem «Äschlimittwoch» zusammen, einem wichtigen Elgger Feiertag, wobei dessen «lediger Knaben» bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Alle Anwesenden im Saal hätten Klara Steiner gratuliert. «Das war schön!», sagt sie freudestrahlend. Auf ihre Pläne für die nächsten Lebensjahre angesprochen meint sie: «Ich möchte gerne gesund bleiben und es schön haben!»

Ruth Büchi-Vögeli, Gemeindepräsidentin von Elgg (links) und Elisabeth Gantenbein von der Pro Senecute (rechts) statten der Jubilarin Klara Steiner einen Besuch ab zu ihrem 100. Geburtstag.